Die Verteidigung der Work-Life-Balance: Wie arbeitet die Gen Z?
Jeder kennt sie, die unoriginellen Vorurteile gegenüber den Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden; der Generation Z. Es heißt, wir seien chronisch online, viel zu empfindlich und hätten keine Lust auf die Arbeitswelt. Kurzum: Wir sind der Gen-Zilla unter den Generationen. Aber ist es denn wirklich so verkehrt, eine vernünftige Work-Life-Balance anzustreben?
Den ganzen Tag von morgens bis abends unterwegs sein, ehe man spät am Tag zur Haustür reinfällt, eine Kleinigkeit zu Abend isst und dann ins Bett geht. Was klingt wie ein Auszug eines dystopischen Romans, ist für viele Arbeitnehmende Realität. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solcher Tag zufriedenstellt. Warum also halten so viele Menschen an diesem starren Arbeitsmodell fest, statt sich einzugestehen, dass das Argument „Das haben wir schon immer so gemacht“ nicht ausreicht?
Working 9 to 5 – Generalüberholung, bitte!
Bevor ich zu additiv gefunden habe, wollte ich erst mal Erfahrungen in der PR-Welt sammeln. Noch während meines Studiums absolvierte ich in den Semesterferien ein zweimonatiges Praktikum in einer PR-Agentur in Wiesbaden. Mein Arbeitstag startete immer um 9 Uhr, offizieller Feierabend war – inklusive Mittagspause – um 18 Uhr. Die Strecke von meinem Wohnort im Westerwald bis nach Wiesbaden beträgt rund 1,5 Stunden Fahrtzeit – dazu kommt noch täglicher Stau über Bad Camberg/Idstein. Deshalb bin ich auf die Zugstrecke ausgewichen. Per se war ich schon mal drei Stunden meines Tages nur auf den Straßen/Gleisen unterwegs.
Alles in allem verließ ich um 7 Uhr morgens das Haus und kam gegen 20 Uhr, manchmal auch später, heim. Da blieb nicht viel Zeit für Familie, Freunde oder Haustiere – ganz zu schweigen für mich selbst. Ja, ich erhielt viele neue Einblicke in die Welt der Öffentlichkeitsarbeit, das Praktikum und die Arbeit in der Agentur machten mir auch großen Spaß – aber zufrieden war ich nicht. Die Wochenenden vergingen zu schnell, ehe ich montags wieder im Zug auf dem Weg in die Stadt war. Auf der Zugfahrt konnte man schon mal ins Grübeln geraten: Will ich das auf Dauer überhaupt so?
Hohe Ansprüche an den Arbeitsplatz – sind wir zu genzibel?
Der Generation Z wird auch oft nachgesagt, wir seien nichts gewohnt und deshalb überaus sensibel, oder wie man in dem Zusammenhang sagt: „genzibel“. Natürlich gab es den ein oder anderen Moment während meines Praktikums, als ich mir dachte: Mensch, andere arbeiten auch Vollzeit und pendeln dabei. Wieso macht mir mein Arbeitsalltag schwer zu schaffen?
Aber es geht ja nicht um andere, sondern um mich. Was erwarte ich denn von meinem Arbeitsplatz und Arbeitgeber? Ich möchte vor allem ernst genommen werden und mit meiner Arbeit etwas Sinnvolles machen. Ein Anspruch, der nicht nur auf die Generation Z zutreffen dürfte. Denn nur, weil ich keine drei Stunden meines Tages mit Pendeln verschwenden möchte, heißt das nicht, dass ich nicht arbeiten kann oder will. Aber die Voraussetzungen müssen eben stimmen.
Die Sehnsucht nach Flexibilität
Hier bei additiv werden meine Bedürfnisse nicht nur ernst genommen, sondern auch umgesetzt. In unserem Team wird der Arbeitstag mit flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit zum Home-Office ergänzt. Dabei kann jeder täglich für sich entscheiden: Um 7 Uhr als früher Vogel im Büro durchstarten oder den Morgen doch lieber gelassen angehen und spätestens um 9 Uhr loslegen?
Die Quintessenz ist hier die Vereinbarkeit des Privat- und Arbeitslebens, die bei additiv gelebt wird. Nach Feierabend bleibt trotzdem noch genug Zeit für mich und mein soziales Umfeld. Eine perfekte Balance entsteht nicht zuletzt auch dadurch, dass im Büro (aber auch in den wöchentlichen Calls – sogar im Home-Office) ein großartiges und familiäres Team auf mich wartet.
Meiner Meinung nach wünscht sich die Generation Z einfach eine funktionierende Work-Life-Balance, ohne sich gezwungen zu fühlen, sich selbst für den Beruf aufgeben zu müssen. Ob der Wunsch nach Selbstbestimmung zu viel verlangt ist? Das darf natürlich jeder Arbeitgeber für sich entscheiden. Aber wenn es an Personal und Bewerbern mangelt, weil die Arbeitsbedingungen des 20. Jahrhunderts noch für modern gehalten werden, frage ich mich: Sind wir Faulgen-Zer oder sind die Arbeitsbedingungen einfach nicht zeitgemäß?