Die fünf besten Kreativitätstechniken, mit denen du jede Blockade aufbrichst
Du hast dich bestimmt auch schon mal darüber geärgert, dass dir zu einem bestimmten Thema einfach nichts einfällt, aber dringend Ideen hermüssen: einen coolen Namen für ein Produkt herzaubern, einen hippen Slogan aus dem Ärmel schütteln, die perfekte Strategie entwickeln… Die Aufgabenstellung ist klar, der Kopf hingegen leer. Das weiße Blatt vor dir füllt sich nicht, und keine deiner Ideen scheint dir gut genug zu sein, um sie in die Tasten zu hauen. In deinem Team kommt ihr nicht weiter, ihr dreht euch nur im Kreis und tut euch mit der Ideenfindung unheimlich schwer. Zeit und Leistungsdruck begünstigen die Blockade zunehmend, jegliche Spur von Kreativität, Ideen und Lösungen fehlt.
Ja, wir alle kennen sie und wir alle könnten auf sie verzichten: Schreib- und Denkblockaden.
Zum Glück gibt es für dieses Problem zahlreiche Lösungen. Die Techniken, die den Prozess der Kreativität fördern und ebendiese Blockaden durchbrechen sollen, werden auch Kreativitätstechniken genannt. Disclaimer vorab: Die Kreativitätstechniken, die im Folgenden vorgestellt werden, sind dafür da, deine Kreativität zu fördern und dich einen Schritt näher ans Ziel zu bringen. Kreativitätstechniken sind also zielgerichtet, liefern aber nicht das Ergebnis selbst. Schade eigentlich… 😉
Kreativitätstechniken helfen uns bei Denkanstößen, tragen dazu bei, viele Ideen zu bekommen und sich in neue Welten hineinzuversetzen. Alle Kreativitätstechniken – Brainstorming, Brainwriting, die Walt-Disney-Methode, die Denkhüte von de Bono sowie das Stellen blöder Fragen – verfolgen ein Ziel: Der Druck im Hinblick auf die Zeit und die Leistung soll wegfallen und alle Teilnehmer:innen sollen sich voll und ganz dem kreativen Prozess und der Ideenfindung widmen.
Kreativitätstechnik Brainstorming: Assoziationsketten fortsetzen
Von den Methoden zur Ideenfindung ist das Brainstorming die gängigste und verbreitetste. Sie setzt voraus, dass die Teilnehmer:innen einen begrenzten Zeitraum gesetzt bekommen, in dem sie Begriffe, die im weiteren Prozess hilfreich sein könnten, in den Raum werfen. Die moderierende Person, die alles mitschreibt, bewertet die gesagten Begriffe nicht. Diese Neutralität soll den Druck nehmen und die Hemmschwelle, Begriffe laut zu sagen, verringern. Gleichzeitig ist es beim Brainstorming wichtig, dass die Assoziationen fortgesetzt werden. Das heißt für die Teilnehmer:innen zuhören und auf den genannten Begriff aufbauend und vor dem Hintergrund dessen, was gesucht wird, etwas einbringen. Klingt in Theorie und Praxis nach einer guten Kreativitätstechnik.
Die Technik von Disney
Diese Kreativitätstechnik ist Erzählungen zufolge von Walt Disney angewandt worden. (Wer weiß, ob da nicht einfach Brainstorming oder Brainwriting praktiziert wurde ;))
Walt Disney empfand es nämlich immer als destruktiv, dass Personen durch Sätze wie „Das geht nicht“, „Das hatten wir schon“, „Das macht der Wettbewerb schon“ die Kreativität im Raum störten.
Also setzte er fortan auf folgende Technik: Jeder durchläuft verschiedene Räume, in denen unterschiedliche Rollen eingenommen werden müssen. So gibt es beispielsweise den Raum der Träumer:in, den der Kritiker:in und den der Realist:in.
Die Person der Träumer:in kann frei ihre kühnsten Träume ausspinnen und muss nicht an irgendwelche Budgets oder Restriktionen denken. Die Kritiker:in kann Zweifeln freien Lauf lassen und sich über alles beschweren. Die Realist:in kann die Lage nüchtern betrachten und Schlüsse daraus unter Beachtung wichtiger Faktoren ziehen. Diese Methode soll unterstützen, herauszufinden, was den Teilnehmer:innen persönlich am wichtigsten ist und was unter den gegebenen Umständen realisierbar ist. Denn durch das Eindenken in eine Rolle verändert sich die Perspektive, und neue Gedanken tun sich auf.
Ideenfindung mit bunten Denkhüten: die Methode von de Bono
Die wohl bunteste Methode der fünf Kreativitätstechniken ist die nach Edward de Bono. Hierbei geht es darum, sich in eine andere Person, beispielsweise eine Buyer Persona, hineinzuversetzen. Dabei bekommt die Person, die gerade eine Rolle spielt, einen bunten Denkhut aufgesetzt. Das nimmt der betroffenen Person den Druck: Sie spricht nicht für sich, sondern in Vertretung für eine festgelegte Gruppe oder Person. So werden neue Gedankengänge möglich, eine freiere Überlegung kann stattfinden und man wagt den Blick über den Tellerrand hinaus.
Mit ‚blöden Fragen‘ neue Ideen bekommen
Eine Technik, bei der das gesamte Team laut denken und jede noch so absurde Frage stellen kann: die Blöde-Fragen-Kreativitätstechnik. Wir haben schon von Kindesalter an gelernt, dass es keine blöden Fragen gibt. Und das stimmt. Denn manchmal ist das – im übertriebenen Sinne – sehr hilfreich, um aus dem Denkbaren und bereits Durchdachten rauszukommen. Demnach sind überspitzte Fragen ein gutes Mittel, Schreib- und Denkblockaden zu lösen. Ein paar Beispiele für „blöde Fragen“:
- „Was könnten wir machen, wenn wir das 100-fache Budget hätten?“ Vielleicht bemerkt man so, dass das Problem gar nicht das Budget ist.
- „Wie würde McDonalds / Greenpeace / Coca Cola mit dem Thema umgehen?“ Mit dieser Frage lässt sich vielleicht eine passendere Lösung auf das zugrundeliegende Problem finden.
- „Wie hätte meine Oma das Problem gelöst?“ Ein neuer Standpunkt kann beim Kreativitätsprozess hilfreich sein.
Ideenfindung leicht gemacht mit Kreativitätstechniken
Keine Kreativitätstechnik ersetzt Recherche oder die fundierte Auseinandersetzung mit einer Aufgabenstellung. Nichtsdestotrotz helfen die aufgelisteten Methoden dabei, Blockaden zu lösen und dank neuer Denkansätze zum Ziel zu gelangen. Während man sich von der ein oder anderen Methode Anregungen und neue Denkrichtungen erhofft, empfiehlt es sich, nach dem Durchspielen der Kreativitätstechniken, Abstand zur Thematik zu gewinnen und die Ergebnisse auf sich wirken zu lassen. Ehe man sich versieht, macht es dann KLICK und die Schreib- und Denkblockaden sind gelöst.