Corporate Influencer: DEIN Erfolgsfaktor für B2B-Kommunikation

Corporate Influencer: DEIN Erfolgsfaktor für B2B-Kommunikation 

Wenn Mitarbeitende zu Markenbotschafter:innen werden, geben sie deiner Marke als Corporate Influencer:innen ein Gesicht nach außen. Lohnt sich das? Ja! Wir zeigen dir warum und wie‘s geht – inkl. gelungenen Beispielen und klassischen Fallstricken, die du umgehen kannst.

Inhaltsverzeichnis

Corporate Influencer vs. Influencer

Influencer:innen sind aus den sozialen Medien nicht mehr wegzudenken. Mit dem Erfolg von Plattformen wie Instagram & Co. haben sie die perfekte Bühne bekommen, um ihre Meinung zu teilen, coole Inhalte zu erstellen und ihre Follower:innen in ihren Alltag mitzunehmen.

Inzwischen prägt ein zusätzlicher Akteur diese Bühne: Corporate Influencer.

Im Gegensatz zu den „klassischen“ Influencer:innen sind Corporate Influencer:innen fest mit dem Unternehmen verbunden, für das sie arbeiten. Sie sind keine hauptberuflichen Influencer:innen – vielmehr ist das Corporate Influencing nur ein Teil ihres Arbeitsalltags.

Sie teilen ihre persönliche Meinung und repräsentieren ihren Arbeitsalltag in der Öffentlichkeit. Hinzu kommen auch Beiträge, die ganz klar beruflichen Fokus haben uns sie Expert:innen positionieren. Diese dargebotene Expertise wirkt sich auch nachweislich positiv auf deine Marke, Produkte oder Services aus.

Sie posten die Beiträge alle auf ihren privaten Accounts. Das macht sie zu einer wertvollen Ergänzung der Unternehmenskommunikation. Authentizität vorprogrammiert. Trotz Branding.

Sie werden so automatisch zu Markenbotschafter:innen und ergänzen die Unternehmenskommunikation durch nahbare und individuelle Kommunikation.

LinkedIn steht hier meist im Fokus, das Kommunizieren auf Plattformen wie Instagram und Tik Tok schließt das Corporate Influencer-Sein natürlich nicht aus.

Aber sind dann nicht Mitarbeiter:innen mit ihren Profilen Corporate Influencer:innen?

Nein. Wir sprechen erst von Corporate Influencer:innen, wenn die Kommunikation strategisch genutzt wird, um bestimmte Ziele zu erreichen. Erst dann sind sie als offizielle Botschafter:innen zu betrachten.

Warum es sich für deine Marketingstrategie lohnt, Corporate Influencer zu etablieren

  • Sichtbarkeit: Corporate Influencer:innen nutzen ihre persönliche Reichweite in sozialen Netzwerken, um das Unternehmen einer breiteren Zielgruppe bekannt zu machen. Sie machen Inhalte sichtbarer und schaffen Berührungspunkte mit Menschen, die sonst vielleicht nicht auf die Marke oder Unternehmen aufmerksam geworden wären.
  • Kundenbindung durch Emotionalität: Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen authentisch repräsentieren, schaffen eine emotionale Beziehung zwischen der Marke und den Kund:innen. Durch diese Nähe fühlen sich diese stärker an das Unternehmen gebunden und bleiben diesem länger treu.
  • Markenbildung: Corporate Influencer:innen prägen das Image des Unternehmens und tragen durch ihre Kommunikation maßgeblich zur Markenwahrnehmung und zum Branding bei. Sie verkörpern Werte und Visionen authentisch und glaubwürdig.
  • Verbesserung des Unternehmensimages: Durch authentische und nahbare Kommunikation verbessern Corporate Influencer:innen das Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit. Ihr Engagement zeigt zum Beispiel, dass das Unternehmen Vertrauen in seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat und sich offen nach außen präsentiert.
  • Effizient: Da Corporate Influencer:innen meist im Rahmen der Arbeitszeit agieren, sind die Marketingmaßnahmen im Vergleich zu anderen Methoden relativ kosteneffizient. Zudem fallen aufwendige Briefings weg, die bei der Zusammenarbeit mit Externen üblich sind.

Was User:innen besonders daran fesselt:

  • Insights: Als Insider geben Corporate Influencer:innen Einblicke in den Unternehmensalltag und somit auch in die Unternehmenskultur. Diese bleiben Außenstehenden oft verwehrt. Authentischen Einblicke machen eine Marke greifbarer und stärken das Vertrauen.
  • Glaubwürdigkeit: Da sie als echte Mitarbeitende auftreten, wird ihnen mehr Glauben geschenkt als klassischen Marketingbotschafter:innen. Persönliche Einblicke wirken weniger werblich und erzeugen mehr Vertrauen bei der Zielgruppe.

Dein maßgeschneidertes Corporate Influencer-Programm

Beim Aufbau einer Strategie für deine Markenbotschafter:innen ist es entscheidend, klare Ziele festzulegen und sowohl die Zielgruppe als auch die passenden Kommunikationskanäle zu bestimmen. Deine Corporate Influencer-Strategie sollte dabei als Leitfaden dienen. Innerhalb dessen können sich deine Markenbotschafter:innen dann flexibel und kreativ bewegen.

Inhaltlich orientiert sich die Kommunikation deiner Corporate Influencer:innen ebenfalls an laufenden Kampagnen und Kernthemen.

Die richtige Balance zwischen Vorgaben und Freiräumen ist dabei der Schlüssel, um sicherzustellen, dass deine Kolleg:innen authentisch und glaubwürdig kommunizieren können.

Die richtigen Rahmenbedingungen  

1. Damit das Projekt erfolgreich wird, sind ein paar Regeln hilfreich. Dabei geht es nicht darum, zu limitieren oder zu kontrollieren. Sie sind vielmehr Hilfestellung für deine Kolleg:innen. Sinnvoll ist hier beispielsweise eine Liste mit Do‘s and Dont‘s. Gibt es Formulierungen oder Begriffe, die nicht zur Corporate Identity gehören oder die umgekehrt unbedingt immer mal wieder verwendet werden sollen, finden auch diese hier einen Platz.

2. Wir empfehlen einen Kickoff-Workshop, der zur Vorbereitung dient. Inhalte sind

a. Social Media Basics: Länge der Beiträge, Stil und Ansprache der Zielgruppe.

b. Gemeinsame Zielgruppenanalyse

c. Tipps zum Umgang mit Kamera, Fotos oder Bearbeitungsprogrammen sowie Vermittlung von Basics zu Urheberrecht, Markenrecht, Datenschutz und Wettbewerbsrecht

d. Umgang mit der Community: Was gibt es zu beachten in puncto Kommentare und Diskussionen? Wie reagiert man angemessen? Wie kann man sich gegen Kommentare und Nachrichten wehren, die die Persönlichkeitsrechte angreifen?

3. Transparenz über sämtliche Marketingkampagnen hilft den Corporate Influencer:innen, ihre Inhalte passend zu den Unternehmenszielen abzustimmen. Corporate Influencer:innen müssen außerdem wissen, welche Bereiche streng vertraulich sind und zu welchen Themen gerne Position eingenommen werden darf oder sogar soll. Daher ist es auch wichtig, Mitarbeitende für die Aufgabe auszuwählen, zu denen ein gewisses Vertrauen besteht.

Wer passt also zu der Rolle des Corporate Influencers?

  • Grundvoraussetzung sollte sein, dass sich die Corporate Influencer:innen auch wirklich mit der Marke und ihrem Arbeitgeber identifizieren können. Anders ist eine authentische Kommunikation, die mit Leichtigkeit und Motivation angegangen wird, nicht möglich.
  • Eine gewissen Social Media Affinität ist von Vorteil, eine besonders große Reichweite aber kein Muss. Hier kann gemeinsam ausgebaut werden. Umgekehrt kannst du niemanden in die Rolle zwingen, nur weil du weißt, dass Person privat in den sozialen Medien aktiv ist.
  • Verteile den Job auf mehrere Kolleg:innen und damit gleichzeitig verschiedene Persönlichkeiten. Achte dabei auf Vielfalt. Faktoren wie Position, Tätigkeit, Alter oder Betriebszugehörigkeit dürfen hier variieren. Auf diese Weise wird eine breite Perspektive ermöglicht, die möglichst viele Teilzielgruppen anspricht.

Social Media ist erst der Anfang

Der Einsatz von Corporate Influencer:innen beginnt nicht mit dem Posten von Beiträgen und endet auch nicht mit dem Communitymanagement. Die Markenbotschafter:innen können dazu beitragen, auch andere Marketingaktvitäten zum Erfolg zu führen. Sie repräsentieren dich bspw. auf Karrieremessen als Arbeitgeber und verleihen dem Thema „Karriere“ eine persönliche Note. Sie sind also automatisch auch Teil deiner Employer Branding Aktivitäten.

Oder aber sie treten als Autor:innen von fachlich tiefen Expert:innen-Beiträgen auf deinem Corporate Blog auf und verstricken Social Media und Content Marketing geschickt miteinander.

Die Message gilt aber auch genau so intern. Die positiven authentischen Beiträge zugunsten der Marke steigern nachweislich das Wir-Gefühl innerhalb des gesamten Teams und sorgen für einen größeren Zusammenhalt.

Worauf du achten musst

Damit dein Corporate Influencing authentisch und erfolgreich wird, gibt es einige Aspekte, die du beachten solltest.

Ansprechendes Profil

Das LinkedIn-Profil deiner Corporate Influencer:innen sollte eine gute Balance aus Professionalität und Persönlichkeit zeigen. Es geht darum, sowohl das Unternehmen als auch sich selbst authentisch und sympathisch darzustellen, auch wenn natürlich eine gewisse Strategie dahinter steckt. Das Profil symbolisiert die Brücke zwischen Firma und Community.

Hier sind die wichtigsten Elemente, die ein solches Profil ausmachen:

Profilfoto

Das Foto sollte Kompetenz und Nahbarkeit ausstrahlen. Professionell, modern und freundlich. Ein offenes Lächeln sorgt auch hier für einen positiven Eindruck.

• Profilslogan und Titel

Der Titel sollte sowohl die berufliche Rolle als auch den Mehrwert, den der Corporate Influencer bietet, kommunizieren. Klar und prägnant. Gerne auch mit einer persönlichen Note, sofern sie zum Kontext passt.

Beispiel: Software-Architektin | Intelligente Lösungen für Logistik und Transport

• Über mich (Zusammenfassung)

Die „Über mich“-Sektion sollte kurz und aussagekräftig sein, ein Alleinstellungsmerkmal sowie die Verbindung zum Unternehmen deutlich machen. Hier sollte die Corporate Story bzw. die Unternehmenskultur, die Vision des Unternehmens und das Engagement für Kunden und Anwender:innen im Fokus stehen. Auch ein Call-to-Action (z. B. „Lassen uns vernetzen, um über nachhaltige Lösungen im Vertrieb zu sprechen!“) ist sinnvoll.

Berufserfahrung

Besonders bei der aktuellen Position sollten konkrete Leistungen und Projekte betont werden, idealerweise mit messbaren Ergebnissen (z. B. Umsatzsteigerungen, erfolgreiche Kampagnen). Es gilt, die eigene Rolle hervorzuheben.

• Fähigkeiten und Empfehlungen

Fähigkeiten wie „Strategisches Marketing“, „Vertrieb“, „Nachhaltigkeitsmanagement“ oder „Corporate Storytelling“ sollten betont werden. Über allem steht: Relevante Skills hervorheben.

Beispiel: Schon als Kind habe ich mit Begeisterung Modellzüge programmiert und damit die ersten „Logistik-Systeme“ in meinem Kinderzimmer optimiert – vielleicht war das der erste Schritt in Richtung Software-Architektur. Heute entwickle ich intelligente Lösungen für die Logistikbranche, die genauso reibungslos und effizient laufen sollen, wie meine bunten Züge.

Mit meiner Erfahrung in Cloud-Architekturen, Datenanalyse, KI-gestützter Optimierung und Automatisierung sorge ich dafür, dass komplexe Logistikprozesse smart und benutzerfreundlich werden. Ob es um die Optimierung von Lieferketten, die Automatisierung von Lagerabläufen oder die Integration von Echtzeit-Daten geht – ich liebe es, Technologie und Logistik so zu verbinden, dass Unternehmen schneller und effizienter arbeiten können.

Wenn du genauso viel Spaß an innovativen Lösungen hast wie ich oder mal wissen willst, wie man aus Kinderzimmer-Modellzügen zur Logistiksoftware kommt, lass uns vernetzen!

 

Authentizität ist das A und O:

Corporate Influencer müssen für ihr Umfeld glaubwürdig und echt rüberkommen. Zu viel Kontrolle oder starre Unternehmensvorgaben schaden. Wenn ein Vertriebsleiter, der sonst selten postet, plötzlich jede Woche zu branchenfremden Themen schreibt, wirkt das schnell künstlich. Lass deine Influencer:innen über Themen sprechen, die sie persönlich betreffen und in denen sie sich wohlfühlen. Ein echter Einblick in ihren Arbeitsalltag – vielleicht mit einem spontanen Selfie aus dem Projekt oder einer persönlichen Meinung zu einer Konferenz – bringt oft mehr als der perfekte, durchgeplante Post.

 

Ghostwriting – Ein Balanceakt:

Natürlich hilft es, deine Corporate Influencer:innen mit Vorlagen oder Themenideen zu unterstützen, aber komplett vorformulierte Posts können schädlich wirken. Ein Beispiel: Wenn dein Vertriebsteam plötzlich auf Social Media Inhalte teilt, die klar von der Marketing-Abteilung geschrieben wurden, wird das schnell durchschaut. Eine enge Zusammenarbeit und Unterstützung ist gut, aber die Influencer:innen sollten immer das letzte Wort haben, um ihre eigene Sprache beizubehalten.

Schlecht geschriebener Ghostwriting Post:

Warum schlecht?

  • Zu viele Floskeln: Der Text verwendet allgemein gehaltene Phrasen („Innovation und Qualität“, „unsere neuen Produkte“), die fast jedes Unternehmen nutzen könnte. Es gibt keine persönliche Note oder konkrete Informationen.
  • Unpersönlich: Es fehlt die individuelle Stimme des Influencers. Der Post klingt eher nach einer Standard-PR-Nachricht als nach einer echten persönlichen Erfahrung.
  • Keine Details: Der Post gibt keinerlei spezifische Einblicke in das Produkt, erklärt nicht den Zusammenhang mit dem Corporate Influencer oder seinen Erfahrungen. Das macht es schwer, eine Verbindung zu den Leser:innen aufzubauen.

Hier das Alternativbeispiel:

Warum ist das ein positives Beispiel?

  • Emotionale Verbindung: Der lockere Ton und die humorvolle Anekdote schaffen eine positive Stimmung und machen den Post und damit auch den Menschen dahinter nahbar.
  • Visualisierung: Die humorvolle Beschreibung des Konfetti-„Unfalls“ malt ein lebhaftes Bild im Kopf und sorgt für Unterhaltung. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Post geteilt wird, steigt.
  • Teamgeist: Die positiven Worte für die Zusammenarbeit zwischen Technik, Entwicklung und Vertrieb zeigt, dass Erfolge im Unternehmen Teamarbeit erfordern, was die interne Kultur stärkt.
  • Interaktive Komponente: Die Aufforderung zum Geschichten erzählen ermutigt die Community, aktiv zu werden und sich einzubringen.

Zeitmanagement nicht unterschätzen:

Social Media-Arbeit sieht oft nach einem schnellen Foto oder einem kurzen Post aus, aber dahinter steckt Arbeit. Vor allem, wenn deine Mitarbeitenden neben ihren eigentlichen Aufgaben posten, müssen sie die Zeit realistisch einplanen können. Das bedeutet: nicht nur den Post an sich, sondern auch das Planen und Erstellen von Content sowie die Interaktion mit der Community. Räume deinen Corporate Influencer:innen genügend Zeit ein, damit sie nicht unter Druck geraten – sei es durch vorher festgelegte Kapazitäten oder unterstützende Ressourcen.

Quick Guide: Corporate Influencing effektiv nutzen

Fassen wir mal zusammen:

 1. Corporate Influencer:innen bieten eine wertvolle Möglichkeit, sich kommunikativ (neu) zu positionieren und sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Mit einer klaren Strategie, engen Abstimmung mit den Influencer:innen und klaren Rahmenbedingungen zur Veröffentlichung der Inhalte lassen sich komplexe Produkte und Themen ansprechend durch die eigenen Mitarbeitenden vermitteln. Dies steigert nicht nur die Reichweite und Bekanntheit des Unternehmens, sondern trägt auch zum Aufbau Teambuilding intern bei. Somit ist Corporate Influencing ein wichtiger Baustein innerhalb der Unternehmenskultur.

2. Corporate Influencer:innen ermöglichen externen Personen einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens. Dies kann das allgemeine Interesse an der Branche erhöhen und gleichzeitig als effektive Werbemaßnahme fungieren: Zukünftige Mitarbeitende erhalten Einblicke in Arbeitsweisen und Teams auf Social Media, während potenzielle Neukunden durch fachliche Informationen und Produktpräsentationen zum Kauf angeregt werden. Bestehende Kunden profitieren ebenfalls von diesen Insidereinblicken, was die Beziehung positiv beeinflusst.

3. Idealerweise arbeiten Corporate Influencer:innen so, dass ihre Posts das Unternehmen sympathisch präsentieren, Fortschritte sichtbar machen und den Dialog fördern. Diese Elemente sind entscheidend für den Erfolg eines Corporate Influencer-Posts und tragen maßgeblich zur positiven Wahrnehmung des Unternehmens bei.