Darum sollten B2B-Unternehmen Instagram nutzen

Darum sollten B2B-Unternehmen Instagram nutzen

Was für Influencer:innen beruflicher Alltag ist und B2C-Unternehmen lange für sich entdeckt haben, ist bei vielen Unternehmen im B2B-Sektor noch unbetretenes Terrain: Der Social-Media-Auftritt auf Instagram. Dabei bietet Instagram auch B2B-Unternehmen eine Vielfalt an Möglichkeiten, um ihre Ziele zu erreichen.

Von Stories für den Einblick „behind the scenes“, über Videos – ob lang für IG-TV oder kurz als Reels – bis hin zu klassischen Fotos für den Feed: Instagram-Content muss zielgruppengerecht aufbereitet werden, um zum vorab definierten Ziel zu führen. Das ist Teil der Social-Media-Strategie, die das Content-Marketing wertvoll ergänzt. Du brauchst Unterstützung bei der Definition deiner Zielgruppe oder bei deiner Social-Media-Strategie? Kein Problem!

Was ist Instagram?

Instagram wurde im Oktober 2020 zehn Jahre alt. In dieser Dekade hat die Plattform einige Meilensteine zu verzeichnen – unter anderem die erfolgreiche Einführung von unterschiedlichen Bild- und Videoformaten:

2010 veröffentlichten Kevin Systrom und Michel Krieger in San Francisco die App. Nur ein Jahr später führten sie Hashtags für Instagram ein, die bis dato nicht mehr wegzudenken sind, um Trends und Interessen zu entdecken.

2016 launchten die Gründer die Instagram-Story. Das bot den User:innen erstmals die Möglichkeit, ihre Alltagserlebnisse zu teilen und mit der Community aktiv zu interagieren. Kurze Zeit später kam auch das beliebte Boomerang-Tool hinzu.

Mit IG-TV macht Instagram seit 2018 YouTube Konkurrenz: Denn es war nun möglich, längere Videos hochzuladen und Instagram als Informations- und Nachrichtenquelle zu nutzen. IG-TVs erscheinen seitdem in einer separaten Rubrik im Feed.

Mitte 2020 kam außerdem ein Feature hinzu, welches es dem Konkurrenten TikTok gleichtun soll: Reels. Damit können Benutzer:innen Videos mit bis zu 30 Sekunden erstellen und diese kreativ aufbereiten.

Anfangs lehnte sich Instagram an das klassische Polaroid-Format an; Fotos waren quadratisch und konnten mit den zur Verfügung gestellten Filtern bearbeitet werden. Heute ist Instagram zum Hochglanz-Format geworden, auf dem individuelle, kreative und gut bearbeitete Fotos und Videos geteilt werden.

User:innen finden beispielsweise über die Hashtag-Suche “Gleichgesinnte” und können sich einfach miteinander vernetzen. Das geht beispielsweise über Likes, Kommentare oder auch private Nachrichten (DMs) und auch Gruppen-Chats.

Welche Ziele B2B-Unternehmen mit Instagram erreichen können

Somit bietet Instagram eine breite Palette an Auftrittsmöglichkeiten für die Unternehmenskommunikation. Klar, nicht jedes Feature eignet sich für jedes Unternehmen. Hier kommt es ganz darauf an, welches Ziel ein Unternehmen mit seinem Instagram-Auftritt verfolgt.

Bei Influencer:innen beispielsweise geht der erste Blick auf die Follower-Anzahl. Denn diese entscheidet darüber, ob sie für eine Marke interessant sind und ob sich eine Kooperation lohnt. Die Formel besagt: Je mehr Follower, desto mehr potenzielle Käufer:innen, desto mehr kann die Marke verdienen. Dementsprechend ist neben einer hohen Interaktion das Ziel von Influencer:innen, möglichst viele Follower zu haben.

Bei B2C-Unternehmen kann die Anzahl der Follower:innen ein Hinweis dafür sein, ob die Marke vertrauenswürdig, erfolgreich und etabliert ist.

Bei B2B-Unternehmen muss man beachten, dass diese eine besondere Sparte bedienen, also nicht für jedermann interessant sind oder sein können. Wieso sollten auch B2B-Unternehmen auf Instagram präsent sein? Welche Ziele kannst du mit dem Auftritt in dem sozialen Netzwerk erreichen?

Social-Media-Kommunikation verstärken

Blogbeiträge auf Unternehmensseiten beispielsweise können auch auf Instagram beworben werden. So generiert Instagram zusätzlichen Traffic auf der Webseite und weist Follower auf relevanten und informativen Content hin.

Image aufbauen oder verbessern

Aller Anfang ist schwer. Aber aller Anfang ist auch sehr wichtig. Und was eignet sich besser für die Imagebildung als soziale Netzwerke?

Indem das Unternehmen seine Produkte und Dienstleistungen für die Öffentlichkeit von der Schokoladenseite ablichtet und die Historie des Unternehmens mit passenden Features zur Schau stellt, kreiert es ein Image. Das trägt dazu bei, wie das Unternehmen wahrgenommen wird.

Wettbewerber beobachten

Welche Produkte vermarktet die Konkurrenz? Wie werden Postings aufbereitet, wie ist die Interaktion mit den Follower:innen? Welches Image vermittelt das Unternehmen? Gibt es etwas, an dem man sich ein Beispiel nehmen kann? ACHTUNG: nicht kopieren oder imitieren! Das schädigt den Ruf.

Trends erkennen

Was interessiert potenzielle Kunden, welche Hashtags verwenden sie? Was sind aktuelle Trends?

Mitarbeiter gewinnen

Einblicke in die tägliche Arbeit wecken Neugier und Interesse bei potenziellen Bewerber:innen oder Berufseinstieger:innen. Der Einblick ins Team kann auch fördernd für das Image sein. Unternehmen können sich auf Instagram als attraktiver Arbeitgeber positionieren.

Kunden gewinnen

Produktneuheiten und -details ziehen Aufmerksamkeit auf sich und erwecken das Interesse von potenziellen Neukunden bzw. Leads. Wenn der Social-Media-Kanal langfristig bespielt wird, können so neue Kunden gewonnen werden.

Mit Kunden interagieren

Die Interaktion mit den Follower:innen ist sehr wichtig. Denn Follower:innen werden Posts nicht entsprechend des Posting-Zeitpunktes angezeigt, sondern nach Wichtigkeit. Instagram misst dabei die Interaktion zwischen Profilen und zeigt die, die häufig miteinander interagieren, auf der Startseite weiter oben an.

Interaktionen monitoren und zur Analyse nutzen

Unternehmen sollten Kriterien festlegen, anhand deren der Erfolg gemessen werden soll. Möglich sind da beispielsweise Interaktionen wie Likes, Follower, Klicks auf die Website, Download eines Whitepapers, auf das aufmerksam gemacht wurde oder Neubewerber.

Was bei der Zielgruppe „gut ankommt“ und was das Unternehmen besser vermeiden sollte, wird erst dann ersichtlich, wenn der Kanal überwacht und aus den Ergebnissen Schlussfolgerungen für die nächste Kampagne oder den nächsten Auftritt gezogen werden. Hier gilt das Stichwort: Erfahrungswerte sammeln!

Wichtig bei der Zielsetzung: das Ziel muss realistisch und messbar sein.

Angesichts der Ziele, die ein Unternehmen aus dem B2B-Bereich bei Instagram erreichen kann, ist es also kein Wunder, dass das Netzwerk bereits von 76 Prozent der Unternehmen weltweit für ihren Social-Media-Auftritt genutzt wird. Damit liegt die Plattform noch vor LinkedIn – Letzteres gilt in der B2B-Branche als verbreiteter.

Instagram sagt selbst: „Unser Ziel ist es, eine sichere und positive Community für alle Menschen aufzubauen“. Ein Gedanke, der sowohl die Features, die Creators als auch die Businesses leiten soll. Dass viele B2B-Unternehmen anfangs noch von dem sozialen Netzwerk abgeschreckt sind, fußt darauf, dass sie annehmen, dass Instagram nur etwas für junge, moderne B2C-Unternehmen sei. Desto wichtiger ist es, hier das Gegenteil zu beweisen.

Dazu gibt’s noch weitere Fakten:

90 Prozent der Instagram Nutzer:innen folgen mindestens einem Unternehmen. Warum also nicht auch deinem?

  • Auf Instagram gibt es 25 Millionen Unternehmensprofile. Ist deins dabei?
  • 200 Mio. Menschen rufen jeden Tag Instagram-Unternehmensprofile auf. Wieso also nicht auch deins?
  • 2 von 3 Besucher:innen von Instagram-Unternehmensprofilen sind keine Follower:innen des Unternehmens. Das heißt, dass Instagram es versteht, Menschen auf neue Inhalte und Kanäle aufmerksam macht, sodass sie auf das Unternehmensprofil stoßen. Das nächste könnte dein Unternehmen sein!
  • 1/3 der am meisten angesehenen Stories kommen von Marken und Unternehmen. Sei aktiv!

Es lohnt sich also, einen Blick auf zwei Best Practices zu werfen.

Drei Best Practices, die zeigen, dass sich Instagram für B2B-Unternehmen lohnt

Die Herausforderung für B2B-Unternehmen auf Instagram ist es, ihre Zielgruppe authentisch anzusprechen, sie zu überzeugen, mit ihr zu interagieren und sie letztlich auch zu begeistern – mit emotionalem, spannendem und auch lustigem Content.

Informativer und für potenzielle Neukunden relevanter (faktenbasierter) Content darf hierbei nicht fehlen.

Auf diese Weise kann das festgelegte Ziel erreicht werden.

agorum Software macht es vor:

In der Biografie (ganz oben im Feed) steht alles Notwendige und Wissenswerte rund um das Unternehmen selbst. Der Link zur Webseite darf hier nicht fehlen. So können Besucher:innen des Profils mit nur einem Klick auf die Homepage geführt werden.

Auch Highlights sind vorhanden: Hier werden Stories, die sich in Kategorien einteilen lassen, gespeichert, sodass sie – anders als in der Story – immer verfügbar und abrufbar sind. Die Corporate-Farben des Unternehmens finden sich als Titelbilder der Highlights wieder.

À propos Unternehmensfarben: auch im Feed werden diese klug bedient: als Hintergrund für Grafiken, kurze Infoposts oder Stellenanzeigen.

Im Feed von agorum steht unternehmensspezifischer und faktenbasierter Content im Vordergrund. Das heißt nicht, dass lustiger oder schöner Content hier keinen Platz findet! Durch den abwechslungsreichen und ansprechenden Content sichert sich das Unternehmen Interaktion und bietet Follower:innen Einblicke “hinter die Kulissen”, beispielsweise in das Team.

agorum Software macht es vor:

In der Biografie (ganz oben im Feed) steht alles Notwendige und Wissenswerte rund um das Unternehmen selbst. Der Link zur Webseite darf hier nicht fehlen. So können Besucher:innen des Profils mit nur einem Klick auf die Homepage geführt werden.

Auch Highlights sind vorhanden: Hier werden Stories, die sich in Kategorien einteilen lassen, gespeichert, sodass sie – anders als in der Story – immer verfügbar und abrufbar sind. Die Corporate-Farben des Unternehmens finden sich als Titelbilder der Highlights wieder.

À propos Unternehmensfarben: auch im Feed werden diese klug bedient: als Hintergrund für Grafiken, kurze Infoposts oder Stellenanzeigen.

Im Feed von agorum steht unternehmensspezifischer und faktenbasierter Content im Vordergrund. Das heißt nicht, dass lustiger oder schöner Content hier keinen Platz findet! Durch den abwechslungsreichen und ansprechenden Content sichert sich das Unternehmen Interaktion und bietet Follower:innen Einblicke “hinter die Kulissen”, beispielsweise in das Team.

Auch der Staplerhersteller Hubtex weiß den Kanal Instagram zu bedienen:

Die Biografie ist ebenso aussagekräftig wie die von agorum. Zu jedem Fahrzeug-Typ gibt es ein Highlight mit hochklassigen Fotos – Content mit Mehrwert. Die einzelnen Highlights bedienen die für den Hersteller typischen Farben und den Stil, den man auf der Homepage wiederfindet.

Die Fotos im Feed geben wertvolle Informationen zu den Produkten, schaffen Einblicke in Produktion und Logistik und zeigen hin und wieder auch die Gesichter hinter der Marke. Die einheitliche Farbgebung lässt den Feed sehr professionell wirken.

Einen Einblick in das Unternehmen stellt Hubtex in Reels bereit. Das emotionale Video macht dem Slogan “Wir schaffen Einzigartiges” alle Ehre. Das trägt vor allem zu einem positiven Image des Experten bei. Technisches Zeichnen, Produktion, Anwendung – die Stapler werden in allen Facetten zu jeder Phase gezeigt.

 

Das familiengeführte Maschinenbauunternehmen DEGUMA zeigt, wie Instagram als soziales Medium bespielt werden kann:

Auch in der Biografie von DEGUMA finden Follower:innen alle wichtigen Infos zum Unternehmen auf einen Blick. Die Highlights zeichnen sich durch einheitliche Symbole aus, die die einzelnen Bereiche visualisieren. Damit erkennen interessierte Nutzer:innen auf einen Blick, welche Inhalte sie hinter den Highlights erwartet.

Der Feed zeichnet sich durch eine wiederkehrende Abfolge von roten, grauen und weißen Hintergrundfarben aus. Dazwischen lockern immer wieder Fotos den Feed auf. Die einheitliche Farbgebung strukturiert den Feed. Dieser rote Faden zieht sich auch durch die Posts. Damit spricht DEGUMA vor allem junge Menschen an, die Interesse am Maschinenbau haben. In diesem Rahmen positioniert das Unternehmen sich gleichzeitig als guten Arbeitgeber.

Instagram als wichtiger Baustein des Content Marketings von B2B-Unternehmen

Instagram bietet B2B-Unternehmen mit seinen Features extrem viele Möglichkeiten, ihr Image zu verbessern, Interessenten zu überzeugen und den Markt und somit auch die Konkurrenz zu beobachten.

Wichtig ist bei der Kommunikation im sozialen Netzwerk, dass Emotionen transportiert werden, der Content mit Informationsgehalt aber nicht zu kurz kommt. Auch Authentizität und Kreativität sollten Instagram-User:innen im Feed geboten sein. Das lädt zu Interaktionen ein, die das Unternehmensprofil präsenter machen.

Es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass der Auftritt auf Instagram nicht ausschließlich nach dem Motto „mehr ist mehr“ abläuft. Zu viel von allem – Bilder, Videos, IG-TVs und Stories – trägt nicht unbedingt dazu bei, mehr Follower:innen anzulocken.

Im Gegenteil: Es kann abschrecken und bietet keinen übersichtlichen, harmonischen Feed. Um das Interesse zu wecken ist die Art des Contents wichtiger – also gilt eher „Qualität vor Quantität“.