Zwischen Nudelauflauf und Content-Strategien

Zwischen Nudelauflauf und Content-Strategien

Wenn du mal Kinder hast und dem Arbeitsmarkt vorerst nur in Teilzeit zur Verfügung stehst, ist es gar nicht mal so einfach, einen passenden Job zu finden. Einen Job, der Spaß macht, weil er deine Berufung ist und in dem gleichzeitig deine Rolle als Working Mom wertgeschätzt wird.

Nach der Geburt des zweiten Kindes und meiner Elternzeit bin ich recht schnell wieder in die Arbeitswelt eingestiegen. Allerdings in einer ganz anderen Branche, in der mir Gleichgesinnte fehlten: Medien- und Marketingmenschen, kreative Köpfe, Redakteure. Als gelernte Medienkauffrau und Medienmanagerin zähle ich diesen Bereich schon immer zu meinem Metier. Doch mit meinen Anforderungen, also der Flexibilität als höchste Priorität und zwei Kindern im Gepäck gestaltet sich ein Jobwechsel als kein leichtes Unterfangen. Als mir eine Bekannte schließlich von additiv vorschwärmte, bewarb ich mich kurzerhand.

Und siehe da…

Beim Stichwort Teilzeit hat im Bewerbungsgespräch keiner die Augenbrauen hochgezogen. Bei der Frage nach einer flexiblen Aufteilung meiner Stunden auch nicht. Home Office? Pff, normal. Es gibt sie also, die Unternehmen, die für arbeitende Mütter und Väter echtes Verständnis haben. Ich mutmaße jetzt einfach mal, dass wir nicht mehr so ein großen Fachkräftemangel hätten, wenn es mehr solcher Arbeitgeber gäbe. Der Arbeitsauftrag selbst sollte natürlich neben all diesen Punkten auch noch passen… Nun, Content in verschiedensten Formen und Farben planen und kreieren und das in einem Team, das wahnsinnig gut zusammenhält – kann ich, mag ich. Kurzum: Ich war mehr als begeistert und durfte ab Juni bei additiv anfangen.

Wie läuft das denn jetzt mit Kind und Kegel?

Auch wenn vielen diese Leier auf die Nerven geht – es ist nicht leicht, Job, Kinder und Haushalt sowie private Termine unter einen Hut zu bekommen.

Vor allem wenn man nicht das große soziale Netzwerk drumherum hat, das die Kinderbetreuung regelmäßig auffangen kann. Es klappt aber, wenn beide Elternteile an einem Strang ziehen und sich gut miteinander absprechen. Damit unser Konstrukt funktioniert, haben mein Mann und ich uns gleichwertig aufgeteilt – jeder arbeitet in Teilzeit und übernimmt die Nachmittags-Kinderbetreuung an den Tagen, an denen der andere arbeiten geht. Wir sind immer wieder erstaunt darüber, wie überrascht das Umfeld darauf reagiert, dass auch der Vater einen so großen Anteil an Kindererziehung und Haushalt übernimmt. Daran merken wir, dass unsere Gesellschaft noch lange nicht so modern in Sachen Arbeitsaufteilung und Kindererziehung unterwegs ist, wie oftmals propagiert wird.

Die zweite Komponente des sozialen Netzes, die eine wichtige Rolle spielt, ist der Arbeitgeber. Denn schließlich muss zwischen all dem Laterne für St. Martin basteln, Kind 1 zum Karate und Kind 2 zum Spieltreff fahren, Arztterminen koordinieren und Nudelauflauf fürs Abendessen vorbereiten, ja irgendwann noch Arbeit stattfinden (es sei denn man hat ein unerschöpfliches Tischlein-deck-dich zuhause im Keller). Bei additiv ist nicht nur die Büroausstattung modern, sondern tatsächlich auch die allgemeine Arbeitsmoral. Home Office und flexible Arbeitszeiten sind in dieser Agentur nicht nur Worthülsen, die sich gut im Arbeitgeberprofil machen. Nein, es sind tatsächlich Attribute, die hier gelebt werden.

4-Tage-Woche? Aber Hallo!

Damit überhaupt Leistung möglich ist, darf das bedingungslose Um-sich-selbst-Kümmern nicht vergessen werden. Als Mutter und Organisatorin diverser Haushalts- und Familienangelegenheiten, ist es unabdingbar, ein wenig Me-Time in der Woche einzuplanen. Die Frage ist nicht, ob die Zeit dafür da ist. Die Frage ist, ob du sie dir rausnehmen möchtest, weil sie für dich Priorität hat. Für mich schon, daher habe ich beschlossen, nur vier Tage die Woche arbeiten zu gehen, um einen freien Vormittag zu haben. Fünf freie Stunden, in denen ich Sport machen oder in Jogginghose mit Buch auf dem Sofa liegen kann (entschieden wird das je nach Stimmung und Wetterlage). Für meinen Chef ist das kein Problem, sondern eine reine Abstimmungssache. Wenn wichtige geschäftliche Termine an meinem freien Tag anstehen, kann ich diesen auch mit einem anderen Wochentag tauschen. Das bedeutet für mich eine ausgeglichene Work-Life-Balance.